06. Dezember 2018
„Investition in Flettner-Rotor lohnt sich“
Die Leistung des EcoFlettners, der seit Juli auf der „Fehn Pollux“ erprobt wird, übertrifft die Erwartungen der Wissenschaftler deutlich. „Die Daten, die wir bisher vom Schiff erhalten und ausgewertet haben, liegen signifikant über unseren Modellrechnungen“, so Professor Michael Vahs, der an der Hochschule Emden/Leer seit mehr als 15 Jahren zum Thema Windantrieb für Seeschiffe forscht. „Bei optimalen Bedingungen bringt dieser Prototyp mehr Schub als die Hauptmaschine.“
An der Entwicklung und dem Bau des Segelsystem waren 15 Unternehmen aus der Region beteiligt. Das gesamte Projekt wird mit Geld von der EU gefördert und vom Mariko in Leer koordiniert. Der Rotor ist 18 Meter hoch und hat einen Durchmesser von drei Metern. Nach monatelangen Testläufen an Land wird er seit Juli diesen Jahres auf „Fehn Pollux”, einem 90 Meter langen Mehrzweckfrachter der Leeraner Reederei Fehn Ship Management, im Realbetrieb getestet.
Für dieses Projekt hat die Hochschule ein Messsystem entwickelt, mit dessen Hilfe transparente und belastbare Leistungsdaten erhoben werden. „Damit sind erstmals präzise Schubmesswerte für einen Flettner-Rotor möglich,“ so Professor Vahs, der das Meß- und Steuersystem für die Hochschule zum Patent eingereicht hat.
Kontinuierlich werden mehr als 50 Messdaten an Bord erhoben, die in an derHochschule in Leer ausgewertet werden. An Bord werden die Messdaten in Echtzeit an ein Steuersystem auf der Brücke weitergeleitet, das aus diesen Werten die optimale Einstellung für den Rotor errechnet.
„Je länger die Testphase läuft und je mehr Daten wir erhalten, umso genauer werden natürlich die Ergebnisse,“ so Professor Vahs, der das Projekt von Beginn an begleitet hat. „Aber es steht definitiv fest, dass der Flettner-Rotor spürbar Brennstoff spart. Wir können jetzt auch belegen, dass sich für Schiffseigner die Investition nach wenigen Jahren amortisiert.“
Verfolgen Sie die Position der Fehn Pollux live auf marinetraffic.de
Hintergrund
Wie können Schiffe besonders umweltschonend fahren? Eine Möglichkeit ist es, Windkraft für den Antrieb zu nutzen, um den Hauptantrieb zu entlasten – zum Beispiel mit einem Flettner-Rotor.
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